Die Energy Robotics Softwarelösung ermöglicht es Spot von Boston Dynamics, autonome Inspektionsmissionen aus der Ferne in Einrichtungen von Merck, einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen, durchzuführen
Anlagen zur thermischen Abgasbehandlung spielen eine wichtige Rolle im Umweltschutz. Sie enthalten eine Reihe wartungsintensiver Komponenten, die häufig überwacht werden müssen. Sensoren, die normalerweise von einem Menschen bei Routineinspektionen gehalten werden, werden verwendet, um Anomalien an Geräten wie Pumpen oder Lüftern zu erkennen sowie den Druck und den Flüssigkeitsstand in Tanks zu überprüfen. Mit Energy Robotics wurde Spot mit diesen Sensoren, um die Überwachung kritischer Anlagen effizienter zu gestalten. Mit Sensoren wie Wärme- und Zoomkameras sammelte Spot Daten, die durch verschlüsselte Kommunikation über das öffentliche 4G-Netzwerk an die webbasierte Oberfläche des Betreibers auf dem PC oder Tablet übertragen wurden.
Merck und Energy Robotics automatisierten den Weg durch ihre Anlage und verliefen so reibungslos und erfolgreich. Insgesamt dauerte die Mission eine Stunde für einen Parcours durch eine mehrstöckige Anlage, wobei der Roboter mehrere Industrietreppen überwinden musste. Im großen Maßstab können solche robotergestützten Inspektionen die Häufigkeit und Konsistenz der Überwachung der Anlagenintegrität erhöhen. Die Verwendung eines größeren, vielfältigeren Datensatzes, der automatisch von Robotern erfasst wird, könnte die langfristige Effizienz durch vorausschauende Wartung erheblich verbessern. Diese Art der maßstabsgetreuen Geräteüberwachung würde auch die Umweltschutzmaßnahmen effektiver machen.
Diese Art der routinemäßigen und häufigen Überwachung ist wichtig, aber langweilig und unangenehm. Spot hilft bei der Ausführung körperlich anstrengender Aufgaben in engen, heißen und lauten Räumen. Der Roboter liefert außerdem routinemäßige Wartungs- und Anlagenleistungsdaten auf reproduzierbare und qualitativ hochwertige Weise.
Was einfach und effizient zu sein scheint, ist das Ergebnis enormer weltweiter Fortschritte sowohl in der Robotersoftware- als auch in der Hardwareentwicklung in den letzten Jahren.
„Merck ist eines der ersten Unternehmen in Europa, das Spot testet. Das Pilotprojekt mit unseren neuen Partnern Energy Robotics und Boston Dynamics zeigt den Stand der Technik in der autonomen Robotik", sagt Hartmut Manske, Leiter Automation und Robotik bei Merck. „Wir sind davon überzeugt, dass Roboter wie Spot fernüberwachte Missionen in unseren Anlagen effizient und zuverlässig unterstützen können.“
Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt: Nachweis des Werts von Roboter-Hardware und -Software
Durch die Kombination der intuitiven Steuerung, der Roboterintelligenz und der offenen Schnittstelle von Boston Dynamics mit der Steuerungs- und Autonomiesoftware, der Benutzeroberfläche und der verschlüsselten Cloud-Verbindung von Energy Robotics, kann Spot beigebracht werden, eine bestimmte Inspektionsrunde autonom durchzuführen und gleichzeitig von jedem Ort mit Internetverbindung aus der Ferne überwacht zu werden. Mehrere Kameras und Industriesensoren ermöglichen es dem Roboter sich zurechtzufinden und gleichzeitig Informationen über den Betrieb der Ausrüstung vor Ort aufzuzeichnen und zu übertragen.
Spot liest die Anzeigen von Messgeräten in seiner unmittelbaren Umgebung und kann mithilfe eines extern angebrachten optischen Zoomobjektivs auch entfernte Objekte vergrößern. In der thermischen Abgasbehandlungsanlage überwacht es beispielsweise den Kühlwasserstand und stellt fest, ob sich Kondenswasser angesammelt hat. Außerhalb der Anlage überwacht Spot Rohrbrücken auf Auffälligkeiten.
Zu den vielen Fähigkeiten des Roboters gehört es, Defekte an Kabeln zu erkennen und die Temperatur von Pumpenkomponenten mithilfe von Wärmebildkameras zu überwachen. Der Roboter wurde umfassend geprüft und seine Fähigkeiten getestet, besondere Herausforderungen wie Treppen steigen, Böschungen erklimmen und über Gitter zu laufen. Um Kollisionen zu vermeiden, ist Spot in der Lage, Fahrzeuge und andere Hindernisse zu umgehen.
„Mit Spot bietet Boston Dynamics einen Roboter mit herausragender Mobilität für innovative industrielle Anwendungen. Spot ergänzt perfekt unseren umfassenden Software-Stack für autonome Inspektion, Navigation und Flottenmanagement", sagt Dr. Stefan Kohlbrecher, CTO von Energy Robotics. „Zusammen mit Merck freuen wir uns darauf, die Anwendungsmöglichkeiten von Spot zu erweitern, insbesondere für anspruchsvolle Innen- und Außenbereiche, wie z. B. die autonome Inspektion einer Kläranlage. Mit solchen Implementierungen schaffen wir einen spürbaren Mehrwert für unsere Kunden.", sagt Dr. Dorian Scholz, CPO von Energy Robotics.
Drei Partner, ein Ziel
Michael Perry, Vice President of Business Development des in den USA ansässigen Unternehmens Boston Dynamics, ist zuversichtlich: „Energy Robotics verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich der autonomen Steuerung mobiler Roboter und der Sensorintegration in komplexen Umgebungen. Wir freuen uns darauf, in Zukunft mit ihnen als starker Partner für unsere Industriekunden zusammenzuarbeiten.“
Autonome Roboter gewinnen in mehreren Branchen an Bedeutung. Die Software von Energy Robotics für autonome Roboterinspektion und Flottenüberwachung, die bereits eine führende Lösung in der Öl- und Gasindustrie ist, ist jetzt zusammen mit Spot von Boston Dynamics erhältlich, der führenden Lösung für mobile Robotik für raue Umgebungen. Kunden wie Merck profitieren von dieser leistungsstarken Kombination, die es ermöglicht, große Mengen an Sensordaten zu generieren und zu analysieren, die Betriebseffizienz zu erhöhen, die Wartungskosten zu senken und die Arbeitsbedingungen der Menschen zu verbessern.
Über Merck
Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, ist in den Bereichen Gesundheitswesen, Biowissenschaften und Hochleistungswerkstoffe tätig. Rund 57.000 Mitarbeiter arbeiten täglich daran, das Leben von Millionen von Menschen positiv zu verändern, indem sie lebenswertere und nachhaltigere Lebensweisen schaffen. Von der Weiterentwicklung von Technologien zur Gen-Editierung über die Entdeckung einzigartiger Methoden zur Behandlung der schwierigsten Krankheiten bis hin zur Aktivierung der Intelligenz von Geräten — das Unternehmen ist überall präsent. Im Jahr 2019 erzielte Merck in 66 Ländern einen Umsatz von 16,2 Milliarden €.
Über Boston Dynamics
Boston Dynamics ist weltweit führend in der Entwicklung und dem Einsatz hochmobiler Roboter, die in der Lage sind, die schwierigsten Herausforderungen der Robotik zu bewältigen. Seit seiner Gründung im Jahr 1992 hat das Unternehmen die Entwicklung und Lieferung von Robotern mit fortschrittlicher Mobilität, Geschicklichkeit und Intelligenz vorangetrieben. Diese Hochleistungsroboter kombinieren die Prinzipien der dynamischen Steuerung und des Gleichgewichts mit ausgeklügelten mechanischen Konstruktionen, modernster Elektronik und Software der nächsten Generation, um in unstrukturierten Industrieumgebungen einen Mehrwert zu schaffen und die Gesellschaft positiv zu beeinflussen.